Montag, 27. April 2020

Greffelründsche - Versuch 1

Also heute gibt es zum Einstieg einmal den Link zum Frankfurter Greffelründsche

https://www.greffelruendsche.de/info/

Aufgrund der aktuellen Covid-19 Situation fand das Event natürlich nicht statt aber in Hessen darf man sich ja noch frei auf dem Radel bewegen. Und da das so ist hatte ich mich einfach mal an diese Herausforderung gewagt. 303 KM also . OK !  Über Stock und Stein - Uh, ok, könnte wehtun. Ach egal - Versuch macht Klug oder so ähnlich.

Der Wecker gin um 4 Uhr und so war ich bereits um 5:30 angezogen und konnte gegen 5.50 starten.Frisch war es. 3 Lagen , Überschuhe und und und - Tagsüber sollte es auf über 20 Grad gehen aber so früh war frisch.

Die Runde führte direkt an meiner Haustüre vorbei und so kam die Idee einfach von zu Hause den Track beginnen. So ging es auf die bekannten Wege durch den Ostpark (meine Laufstrecke), durch Bornheim hoch zum Huthpark. Danach wieder runter nach Enkheim mit Blick auf mein Office. Samstag früh, kein Licht brannte - Alles OK also weiter. Dann wieder die alte Bahntrasse hoch, durch Bergen Enkheim gondeln um dann im Enkheimer Ried zu landen. Ich mag die Ecke. Danach zog es sich etwas bis nach Bad Vilbel. Hier noch zu erwähnen der tolle Trail und die kleine Wanderung über den Friedhof. Da bin ich gegangen - Ich mag die Atmosphäre früh auf einen Friedhof. Da besinnt man sich auf die wichtigen Dinge im Leben.  In Bad Vilbel endet dann Track Nr.1  - Bei mir war dies bei KM 70 (Somit fehlen mir ca. 40 KM die normalerweise am Anfang der Tour stehen) - Ein Pause an der Nidda gemacht, eine Plunder vernichtet und wieder aufs Rad.  Da waren ca. 4 Stunden auf dem Rad hinter mir.
Der Track 2 führte mich in ein Gebiet welches ich schon oft gekreuzt habe in welchem ich mich aber überhaupt nicht auskenne. Doof war das man Navi hier etwas einfror und mir nicht mehr ansagte wann ich wo abzubiegen hätte. Bei vielen kleinen Wechseln tat ich mich etwas schwer und habe auch 2-25 kleine Schleifen gedreht. Das Unwort des Tages "STRECKENABWEICHUNG"   So ging es im Zickzack weiter. Und diese Skyline von Frankfurt verfolgt einen irgendwie immer. Links, rechts, rauf runter und Zack ! Da war es wieder - Dieses Frankfurt.  Aber ich hatte ja Glück. Angenehmes Wetter. Ab und an etwas Wind aber nicht zu warm und nicht zu kalt (also bis ca. 22 Uhr - danach muss ich die Aussage etwas revidieren)
Teil 2 führt auch nach Nied und Höchst - Ich wusste gar nicht das es dort so schöne Ecken hat.  Wieder was neues gelernt. Spannend war auch der Abzweig über die Raststätte an der BAB 5 / Der Track versteckte sich dort hinter der Leitplanke. Den muss man erst einmal finden ....

Also in Höchst bin ich dann nach ca. 13 Stunden angekommen. Mehrs als die Hälfte lag da hinter mir. Also auf in das Teilstück 3. Jetzt war ich auf der Suche nach einer Tankstelle und was zu Essen. Bei Schwanheim habe ich dann den kurzen Abzweig zum Supermarkt gemacht. Leider nichts gefunden was micht jetzt so richtig angemacht hätte. 2 Waffeln später wieder auf den Track. Die Dämmerung setzte ein. Am Flughafen die stehenden Flugzeuge bewundert. Schon irgendwie eine komische Situation. Weiter immer weiter ! Meine Hände meldeten sich - Die kurzen Handschuhe im Mittelteil waren zwar gut aber sind nicht für Touren > 120 km geeignet. So fuhr ich mich anfangenden Schwielen weiter. Dann fing das Navi an dunkel zu werden.  Energiesparmodus nennt sich das. So musste ich immer auf das Gerät drücken um den nächsten Abzweig zu finden. Das war extrem nervend ! Habe dann , nachdem ich wieder in FFM war, festgestellt, daß das Stromkabel locker war - Nicht ab, sondern nur locker. Ganz toll ! Die Lupine vorne verrichtete super Ihren Dienst und so rollte ich durch die Dunkelheit der Frankfurter Wälder. Alleine im dunklen Wald. Irgendwie macht das schon Spaß - Eine Panne hätte ich aber ziemlich ungeil gefunden. Es wurde spürbar kälter! Ich hatte einen kurzen Stop für das wieder anlegen der Beinlinge und des Langarmtrikots gemacht. Auch Überschuhe hatte ich an. Jetzt aber merkte ich die Erschöpfung und mir wurde kalt - Also richtig übel kalt und schlecht wurde mir auch noch. Den letzten Riegel hat der Magen im Kombi mit Wasser wohl für nicht so dolle gehalten. Ich entschied mich an der Stelle dann für den schnellen Weg nach FFM. Habe nachher gesehen das mir das nicht viel eingespart hat. Also Stand ich gegen 00 UHR wieder am Main. 18 Stunden Unterwegs. Kurzes Fazit für die Kamera verpackt und die letzten 5 KM nach Hause gerollt. Ich werde das wohl noch einmal versuchen. Dann starte ich aber an der offiziellen Stelle. Die ersten KM sind aus meiner Sicht Einrollkilometer - Diese am Ende zu haben ist nicht gut für den Kopf, da es von dort nicht Richtung Heimat geht, sondern wieder weg aus FFM.  FAZIT der ganzen Schinderei:

- Wenn ich mein Tempo fahre, dann bekomme ich das hin
- Siehe zu das Dein Navi richtig funktioniert
- Siehe zu das das Navi auch Nachts richtig funktioniert
- Denke daran das Du Nachts und nach Erschöpfung noch eher frierst
- Mache längere Kameraabschnitte und vermeide Windgeräusche
- Geniesse die Natur !  Bei dieser Tour zu erwähnen - Das Eichhörnchen welches auf dem Weg stand    und nicht weggehen wollte, das Grüppchen Rehe in der Dämmerung das 5 m vor mir den Weg 
   kreuzte und und und - Es gab so viel zu sehen ....


Hier noch der Link zum Videomaterial -

 Der verrückte Herr P. auf dem Greffelründsche 


Greffelründsche .... Ich werde Dich noch offiziel erlegen aber nicht mehr im April 2020
Du bist ein toller Track und hast mir Frankfurt gezeigt wie ich es nocht nicht kannte.
Ich habe an dem Tag soviel gesehen und erlebt - Ich kann das gar nicht alles in Worte fassen.

Ach ! Eines noch -  

Bleibt gesund und stabil da draussen !

Donnerstag, 27. Juni 2019

Taunusbikepacking 2019

Moin!

Zum Setup hatte ich ja fast geschrieben und hier kommt nun der Bericht zu der Tour.

Samstag 22.6.2019 -  8:30
Aufstellung der Starter (60 Teilnehmer max. möglich)
Einige waren nicht zum Start gekommen und so stand da nun ein buntes Völkchen. Cracks, welche die Strecke von 800 KM und mehr als 13.000 Höhenmeter auf Zeit fahren wollten und Wandervögel, welche einfach Stück für Stück fahren wollten und das war ich. Ich der irgendwie mal so 120-140 KM am Tag geplant hatte und dabei einfach viele viele Dinge vergessen hatte.  :-)

9:00 los ging es.
Gemütlich mitrollen und sich irgendwo mit dranhängen war die Devise.
Stunde 1 war gut, Stunde 2 auch, Stunde 3 ging auch und dann war da schon Niedernhausen bei KM 55. Eigentlich viel zu gut. Das Midsommernachtsfest in Niedernhausen hatte aber noch nicht gestartet und so fiel die Bratwurst aus. Ein Fehler hier weiterzufahren.
Also weiter Stunde 4 und Stunde 5 und es ging von Eppstein nach Glashütten hoch. Boah, da war ich schon fertig. Die Strecke hoch ging über eine Wiese , eine frisch gemähte. Was für ein Dreck. Meine Schaltung hat Gras gefressen (Anfängerfehler habe ich gelernt - Durch Wiesen schiebt man)
Die ersten kurzen Verschnaufspausen standen an und der Weg zum Supermarkt Glashütten zog sich. Aber endlich kam er und die erste größere Pause stand an.
Waldems am Fussballplatz vorbei (alte Erinnerungen) und dann strandeten wir zu 3 in Idstein. Ein gutes Essen und um 19:30 ging es weiter. Taunusstein, Bleidenstadt, Bad Schwalbach - Immer hoch und runter, kleine Stiche und tolle Landschaften. Ach, hatte ich schon erwähnt, daß meine Schaltung nicht auf mein Rettungsritzel hochschaltete. Doof !  Extrem doof war das. Supermarkt und Nachtverpflegung gekauft. Und weiter ging es mit einer Truppe von zu diesem Zeitpunkt 5 Leuten. Bei KM 139 und 2.425 Höhenmetern war dann auch gut. Zu zweit enterten eine Hütte hinter Bad Schwalbach. Die anderen Recken fuhren noch weiter. Hängematte aufgespannt, Zähne geputzt und ab in die Falle. Die Nacht war kurz, ich hatte kalte Füsse und war häufiger wach. Ach ja - Glühwürmchen gab es viele. Schön das zu sehen.  Dann ab in die Falle.

Fazit zu Tag 1 - Geile Strecke , tolle Aussichten, spannenden Menschen. Mehr als 12 Stunden unterwegs und davon mehr als 9 im Sattel. 


Tag 2 - Sonntag

Um 4:30 war ich wach und genoss erst einmal den Morgen und die Geräusche.
Die Nacht war nicht so angenehm wie geplant. Warum ? 1. Zu kalt - Ich hätte die Isomatte unterlegen sollen - Zu spät.

Um 6 Uhr waren wir auf den Rädern und weiter ging es. 2 Kilometer einen Mitradler in einer anderen Hütte angetroffen. Der war noch nicht startklar. Muskeln ? Oh ja, die meldeten sich. Das fehlende Ritzel hatte einige Körner gekostet. Es ging bergauf und das zum Morgenstart - Na toll ! Dann steil bergab und wieder hinauf und wieder hinab und wieder hinauf und kennt ihr ja jetzt, oder ? 
Mittlerweile fuhren wir zu zweit und machmal zu Dritt und ein ist so ein stoisches Miteinander. In Nastätten erst einmal ein Cafe geentert, da war bereits 9 Uhr und wir hatten nach dem Pausendeseaster von Tag 1 die klare Vorgabe 2-3 Std radeln und dann Pause. Frühstück war gut aber ich konnte nix Essen und musste mir das echt reinquälen (Scheint aber normal zu sein, haben mir andere später berichtet)
Die Anstiege taten bereits weh aber es musste ja weitergehen.
Es sollte eigentlich runter zum Rhein gehen. Ich habe da wohl einige Steigungen im Track übersehen und so gab es eine erhebliche Diskrepanz zwischen Kopf und Beinen.Zwischendurch war auch die Kilometermarke 200 geknackt und der neue Track durfte aufs Garmin gespielt werden.

Boah wurde das gerade zäh.
Meine Freundin war mit dem Zug nach Rüdesheim unterwegs. Dort wollten wir uns treffen und die Unterkunft war in Lorch (noch mal 26 KM weiter geplant) - Also auf nach Rüdesheim und um 17:30 war ich endlich endlich da. Einen kurzen Kaffee getrunken und dann habe ich mich mit Blick auf die Uhr wieder auf den Weg gemacht. Auf auf zur Germania - Ging ja bergauf - War mir schon klar....
Heiß war es und man fuhr direkt in der Sonne - Super !  Toller Blick auf Burg Ehrenfels und weiter durch die Hitze in den Weinbergen.Und dann war da noch die Biene, welche unverhofft direkt auf Kollisionskurs mit mir war. Auge in Auge und ich hatte mich so erschreckt. Kopf eingezogen und Glück gehabt. Aufschlag wurde vermieden. Kennt Ihr das auch? Hochschauen und Insekt im Blickfeld ....






Es wurde später und später und ich hatte die Anstiege hinter Lorch nicht richtig auf dem Zettel. Ich war fertig. Doch bis zum Hotel hatte ich es geschafft. Dann kurz zum Italiener und 2 Pizzen geholt. Ich hatte Schüttelfrost, konnte nix bzw. fast nix Essen und fiel einfach ins Bett. Das neue ovale Kettenblatt ist angenehm, machte jedoch darauf aufmerksam, daß einige Muskelgruppen diese Belastung noch nicht kannten. (Set Up Änderungen vor Start sind .... Nix gut ! - Lernfeld 2 nach Lernfeld 1 - Thema Pausen.
Und für kommende Events einfach keine Mindestziele setzen.... Und - Ich muss noch offiziell "Mea Culpa" bei der besseren Hälfte sagen. Ich war so fertig.
126 Kilometer / 2048 Höhenmeter  (Aua) 


TAG 3:

Geschlafen bis um 7:30 und dann um 8 Uhr beim Frühstück - Das war lecker aber ich konnte noch immer nicht soviel essen wie ich wollte. Irgendwie war bei der Nahrungsaufnahme der Wurm drin. Um 9 Uhr wieder auf dem Rad und es ging.....bergauf und mit mir bergab.
Es war alles so endlos und meine Beine so schwer und der fehlende Gang tat sein übriges. Es war die große Phase des Mimimimi und ich bin dann einfach mal in die Wiese gefallen und habe 20 Minuten gepannt. Weingummi konnte ich jedoch gut zu mir nehmen. Wenigstens etwas. Ich fuhr weiter und dann kam ein Treckerfahrer. Der hielt an und sprach:"Taunusbikepacking ? Geil !"
Stellte sich heraus das das auch so ein Verrückter dieser Community ist. Danke für die Aufmunterung. Und dann kam und kam kein Bäcker, kein Laden - NIX !
So fuhr ich einfach weiter und weiter und der Schnitt wurde immer langsamer. Das Ziel war Bad Ems. Irgendwann war ich an der Lahn und kühlte erst einmal ab. Das tat gut.
Bad Ems noch ein paar Kilometer und dann war endlich ein Supermarkt in Sicht. Pause an der Lahn mit Getränken, Weingummi und und und. Ach ja und 25 Minuten Schlaf auf einer Bank.
Aufgerafft und weiter ging es und dann kam mir eine Mitstreiterin entgegen. Ich konnte Sie dann motivieren doch weiterzufahren. Also weiter. Und wieder dieses auf und ab auf den unbefestigten Wegen.
Dann kurz vor Miehlen traffen wir ein paar E-Biker, welche schon einige der Bikepacker vor uns getroffen hatten. Denen gehört der Campingplatz mit Restaurant in Miehlen und da ja Montag war und einige Läden zu hatten wurden wir zu einem anderen Restaurant geleitet. Ebenso erfuhren wir, das die Personen schon den Radlern vor uns eine Kiste Wasser vor den Campingplatz gestellt hatten. Wie geil ! Schön so etwas zu erfahren.
Aber für uns ging es noch etwas weiter. Rettert hieß das Ziel. Die Mitfahrerin hatte sich dort eine Pension gebucht und ich wollte die nächste Hütte entern.
Es ging weiter und ich ließ Sie vorfahren. Das fehlende Ritzel machte mir zu schaffen bzw. ich hatte es mittlerweile soweit, daß ich es per Hand auflegen konnte. Das war schon besser aber nicht gut.
Dann fand ich einen tollen Spot und wollte eigentlich draussen pennen. Ich hatte schon alles eingerichtet und ein paar nette Bilder gemacht aber dann hatte ich noch gesehen, daß ein paar Meter weiter eine Schutzhütte war.



Ich habe mich dann in der Hütte eingerichtet, hatte noch Besuch von Glühwürmchen und irgendwas raschelte noch draussen rum. Ich bin aber dann eingepennt und hatte gut geschlafen.
Essen war leider noch immer nicht besser.

Fazit : Gesamt 366 KM (also 100 an diesem Tag) und wieder mehr als 1500 Höhenmeter. 
Ausblicke und tolle Trails und einen sehr sehr müden Radler.

Ach ja - AS (ein weiterer Starter) hatte mich hier noch überholt und als er sah das ich mit aufgeblasener Isomatte durch den Wald wanderte fragte er sich schon warum und was ich da gerade mache? Super von ihm war aber das er dann die 500m zurückkam und mir sagte, daß die Hütte wirklich da ist -- DANKE

Ach ja - da war ja noch was. Im Taunus haben ja fast alle Pferde so einen Sichtschutz auf (So ne Kapuze die die Augen abdeckt) und in dem Moment als ich um die Ecke der Koppel fuhr schaut das Pferd hoch und auf der Kapuze waren so 2 Comicaugen aufgedruckt. Ich habe vor Lachen fast in den Lenker gebissen. Da kämpft man sich gerade den Berg hoch, erwartet nix und dann so ein Anblick. Leider habe ich kein Photo davon. 

Tag 4:
 Morgens um 4:40 wird man im Wald automatisch wach - Also einfach mal den Geräuschen der Natur gelauscht. Das ist schon echt toll. Ich habe keine Angst vor Tieren, sondern eher vor Menschen. Ans draussen schlaffen muss man sich aber gewöhnen. Ich hatte so leichte Schwierigkeiten, habe aber insgesamt gut geschlafen.

Ziel war es den Checkpoint zu erreichen. 34 Kilometer. Ziel in 3 Std aber zuerst einmal Reifen aufpumpen (war irgendwie halbleer)
Es zog sich und die Beinmuskeln taten gut weh - Dann ging es hoch nach Kemel  und dort hingen die Fahnen des lokalen Supermarktes. Auch ein Klo und ein Bäcker waren dort - Paradies !
Dann die Burg Hohenstein mit der extrem steilen Rampe. Ich setzte mich auf den Asphalt um einen Stein aus dem Schuh zu holen. Eine nette Autofahrerin fragte, ob ich einen Unfall gehabt hätte. Nein, ich war eher umgefallen, weil es so steil war gab ich lachend zurück. Zum kommenden Bild - Bin ich oder war doch Er der wahre ....

 Nach dem Steilstück zogen sich die Kilometer und irgendwann erschien das Schild  Checkpoint (Also Halbzeit) in 1000m. Hin da und mit Applaus empfangen worden.

Eine Scheune, ein Grill, ein paar Liegeflächen und und und. Paradies 2 für müde Radler. Einer der Mitfahrenden und Freund der Orga hatte kurzerhand nach seinem technischen Ausscheiden (Schaltwerk abgerissen) hier seine neue Aufgabe gefunden. Mutter der KOmpanie und die müden Ankommenden aufzuheitern und zu verpflegen. Danke Danke Danke.
Nach einer gefühlten Ewigkeit machte ich mich dann doch wieder auf den Weg. Allerdings war meine Motivation weg. Es ging gar nix mehr. Und dann kamm auch noch das Schild - rechts ab nach Bad Camberg in 20 KM. Ich konnte also abends im eigenen Bett liegen. Das wars dann. Ein Abschiedseis mit 3 Mitradlern gegessen und dann auf die letzten 18 KM gemacht. Die hatten es allerdings auch in sich.

FAZIT :

1. Du brauchst nur 50% der Dinge, welche Du als Rookie ursprünglich eingepackt hast
2. Pausen Du einplanen musst.
3. Mehr Bilder Du machen musst.
4. Draussen ist es einfach wunderschön und Radeln ist totale Auszeit
5. Kaufe Dir ein gescheites Licht und nehme eine aktuelle Brille, damit Du Nachts fahren kannst
6. Ändere nicht Dein Setup kurzfristig (Kann weh tun)
7. Plane Deine Tagestour nur ganz grob und passe Dich Deiner Verfassung an
8. Übernachten im Wald ist spannend / Nicht gemütlich aber spannend
9. Man kennt sich kaum aber hilft sich ungemein
10. Nach Wasser zu fragen ist keine Schande - Auch hier wird einem in 95 % der Fälle geholfen
11. Der Taunus ist wunder wunder schön
12. Fliegen schmecken nach nix, wenn man Sie schnell genug runterschluckt
13. Rehe und Wildschweine können ziemlich schnell sein (zum Glück vor mir weggerannt (also das Schwein)
14. Bei der Heimfahrt per bahn roch es am Frankfurter Bahnhof  hinter mir auf einmal extrem nach Deo... Ich glaube da hat jemand mal versucht meinen Duft zu neutralisieren.... Auch das gehört dazu :-)

Daher gilt mein dank an Jesko. Die Strecke (also das was ich gefahren war ist zwar hart aber jeder Anstieg wird belohnt) Ich bin froh das gemacht zu haben, da man irgendwie totales Neuland betritt.
Ich werde bestimmt noch einmal so etwas machen. Siehe Lernfelder oben. Und ! Ich werde die fehlenden KM noch fahren. Die Strecke ist wirklich supertoll. Ich habe soviele neue Ecken gefunden, neue Ausblicke und auch neue Einblicke erfahren.

Danke an die Organisation, die Mitfahrer, die helfenden Hände an der Strecke , den Support im Bereich Social Media und und und. Fetter Respekt an Alle die ankommen. See ya














Mittwoch, 19. Juni 2019

Vorbereitung ist das halbe Leben ....

Da steh ich nun ich armer Tor. Äh wo waren wir noch ? Ach ja #Taunusbikepacking

Noch 3 Tage bis zum Start und die Wetteraussichten sind ja, Stand jetzt, hevorragend.

Kommen wir also mal zum Set up

Das Bike :
Ein Koga Beachracer mit 1 x 11 Fach Sram GX /Rival STI und einer Übersetzung von
34 Vorne und 42 hinten / Bisher waren es 38 vorne aber ich werde das 34er Blatt nehmen, da ich echt Respekt vor den Steigungen jenseits der 100 KM Marke habe.
Ich hatte Probleme mit dem Sattel und habe nun den SQ Lab vom RR genommen. Die letzte Ausfahrt war supergut / baustelle geschlossen.
Der Vorbau war etwas kurz und hat zu einem verspannten Muskel am Schlüsselbein / Rücken geführt. Das habe ich geändert - Wir werden sehen.

Die Taschen:
Vorne Ortlieb / Rahmen 8Bar und Seatpack ebenfalls 8Bar (Nicht perfekt aber wird schon gehen)
Hinzu kommt noch ein Rucksack mit Trinkblase 8sicher ist sicher)

Sonst noch so:
Deuter Schlaftüte (ich mag das Wort)
Tarp (sea to Summit)
Hammock (Sea to Summit) und Mückennetz
Ebenso noch eine Isomatte / Ist ne leichte aufblasbare / Bezeichnung ?   Ist orange :-)
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Vorbereitung und Gefühlslage :

Also - Im Winter war ich ja recht fit Schwimmen / Radeln / Laufen und auch das Trainingslager in Stellenbosch war top. Dann hats ein bisserl nachgelassen. Bei den letzten RR Touren habe ich bei Belastung gemerkt, daß echt noch was fehlt. Also die Unsicherheit ist definitiv da. Mit dem Gravel war die längste Tour bisher 120 KM (Wobei da ging ja noch mehr) und nun stehen 140 / 120 / 140 / 130 / 90 / 50 an. Ggf. mit kleinen Verschiebungen. 
Ich muss mich einfach zügeln und darf das Tempo nicht so hoch legen - Also mal den RR Fahrer in mir ausblenden. 15 Km/h sehe ich als guten Wert an. 8-10 Std im Sattel sollten gehen / 2 Stunden Pause - Also große MP und 2 kleine Zwischenstops / Ich kann ja definitiv überall pennen - Wenn ich müde bin sowieso

Übernachtung:
Eine weitere große Frage - OK, Setup ist da und in der Hängematte habe ich abends auch schon gelegen , aber eine ganze Nacht ?
Sonnenuntergang 21:30-22 Uhr / Sonnenaufgang um 5 Uhr  - Was mach ich denn in Zwischenzeit ?
Wo schlafe ich eigentlich / Schutzhütte oder doch 2 geeignete Bäume / Wie wird das Wetter ?
Was brauche ich denn sonst noch so.
Hmm - da ich ja nen Weichei bin ist die Nacht 2 in einem Hotel eingeplant / Dann kann ich auch die Powerbank etc 100% aufladen. Ob es eine weitere Übernachtung im Hotel / Pension etc gibt weiß ich noch nicht. Wir werden sehen.

Gestern bin ich im Zug aus Hamburg gekommen und abends ist dieser durch die Landschaft gerollt. Die Sonne ging langsam unter und ein wunderbares Farbspiel entstand.
Mein Körper und mein Geist sehnt sich nach dieser Ausszeit. Ich freue mich auf die frei kreisenden Gedanken, die Einsamkeit (ok, manchmal Musik auf den Ohren) und das Abenteuer.

Für viele ein Klacks, für mich 2019 eine neue Erfahrung - Ich werde berichten :-)



Donnerstag, 23. Mai 2019

Das Abenteuer Gravelbike

OK ! Ein neues Abenteuer. Warum das denn schon wieder ?

Also !
Wenn die Achillessehnen nicht so wollen wir das geplant war und Trampolinspringen sich als wahrer Rückenkiller herauskristalisierte, dann müssen andere Herausforderungen her.
Blöd das das Internet auch gleich Abenteuer liefert und das sozusagen vor der eigenen Haustüre - Verrückt !

#taunusbikepacking
800 KM im Taunus ..... Max 15 Tage   - Selbstverpfleger ..... Will ich das wirklich ?
Kribbelt so ein bisserl wie der erste Ironman aber noch komplett anders.

Womit will ich das fahren ?
Also einer Mischung aus Renn und Gravelbike auf Mountainbikereifen im 29er Format. Hinzu ein paar Taschen und ich denke ich nehme noch einen Rucksack mit. Hab ich mich echt angemeldet ? Irre ! 

Ich gehe dann mal testen und werde berichten :-)


Mittwoch, 15. Oktober 2014

Das Jahr 2015

Moin Moin ! 

Das Jahr 2015 befindet sich bereits in Halbzeit 2 und ich habe noch kaum etwas von mir gegeben. 
Die Ursprüngliche Planung war eigentlich das ich den Ironman Frankfurt absolviere aber aufgrund von 
Krankheit etc. habe ich mich von diesem Event schon früh verabschiedet. Ebenso habe ich die Mitteldistanz in Linz aufgrund von Achillessehnenproblemen sausen lassen müssen. Wie ihr seht ist das Jahr 2015 bisher sportlich gesehen recht bescheiden..... 

Spontan habe ich mir dann den ITU Triathlon in Hamburg gegeben - Bericht hier 



ITU Triathlon Hamburg  19.7.2015

Es war ja so ein wenig wie nach Hause kommen. Hamburg, da wo meine Triathlonkarriere vor 5 Jahren ihren Anfang nahm. Spötter behaupten – Da wo das Unglück begann….. 


Am Freitag durch den Stau gequält und irgendwann in Hamburg bei meinen Eltern aufgeschlagen bzw. eingeschlafen. Den Samstag dann mit Startunterlagen abholen, einige St.Pauli Trias anfeuern und St.Pauli Fussball schauen verbracht um dann den Abend noch bei einem Italiener in Harburg den Geburtstag meines Seniors nachzufeiern. Eigentlich eine gute Vorbereitung. Da gab es schon schlechtere. 
Die Nacht war kurz und so stand ich um 7:50 am Jungfernstieg um im Kreis der Liebe der Schar der St.Pauli Trias ein aktiver Bestandteil zu sein. So zogen die verwegenen Krieger dann gestählt in Ihren Startblock. Um 8.30 Uhr ging es auch schon los. Die ersten Kraulzüge waren ja noch OK aber dann wurde es irgendwie komisch. Den im Langener Waldsee einstudierten Orientierungssinn (der da hervorragend funktioniert)  hatte ich wohl zu Hause vergessen und so schwamm ich etwas orientierungslos in Richtung Aussenalster. Nach der Wende hatte ich für 30m das Gefühl endlich im Wettkampf angekommen zu sein aber da tat es unter der Brücke plötzlich einen Schlag und ich habe mich tierisch erschreckt. Arg verdutzt schaute ich hoch und links neben mir schaute ebenso verdutzt die Mauer zu mir herunter. „Wo kommst Du denn so plötzlich her?“ fragte ich laut. Irgendwie musste ich ja doch ein wenig Lachen. Na gut dachte ich mir , den Klops des Rennen hast Du jetzt hinter Dir und es kann nur noch besser werden. So meine Gedanken…    
Die nächsten 500m waren dann OK. Nicht gut aber OK. Bis dann wieder eine Brücke folgte und es sei Euch gesagt, auch ich staunte nicht schlecht, als ich das zweite Mal an diesem Morgen gegen eine Mauer schwamm. Was für ein Linksdrall am Morgen. Ich bin nur froh, daß es keine frontalen Mauern waren. Nach 31Minuten und 14 Sekunden war das Plantschen in der Alster beendet.


In der Wechselzone hatte ich bei Regen dann etwas langsam gemacht. Ziel war es meine bisherige Radbestzeit in Hamburg zu unterbieten. Das leichte Magendrücken versuchte ich zu ignorieren. Nach 2 Kilometern dann aber das nächste Unglück und meine Werkzeugtasche ging flöten. Da die Sachen da drin neu waren hatte ich eine Vollbremsung eingeleitet und das gute Stück wieder aufgehoben. Nebenbei habe ich mich extremst geärgert. Ne gute Minute hatte ich verschenkt. Mit einer kleinen Portion Wut im Bauch machte ich mich daran den Radsplitt trotz alledem zu verbessern. Letztendlich war bei 1:11:07 die Wechselzone wieder erreicht. Dies entspricht fast einem 34er Schnitt. Wenn ich noch einmal in HH starte, dann will ich die 1:10 unterbieten! Ich denke das sollte auch gehen. 

Dann in der Wechselzone gemütlich Socken angezogen und die ersten Laufmeter ganz ganz behutsam angegangen. 


Laufen! Mein großes Sorgenkind. Meine Achillessehne hat mich ja schon das ganze Jahr über geärgert und so wollte ich einfach nur locker durchlaufen. Der ein oder andere St.Paulianer zog an mir vorbei und wurde mit einem Hossa, Go go go oder Ähnlichem angefeuert. Dann ein Mädel neben mir die ähnlich schnell bzw. langsam lief. Ihr Betreuer gab ihr bei KM 2,5 mit auf den Weg „ZIEHHHH!!“  - ich bin dann an Ihr vorbei und sagte nur ..“Wenn der Trainer sagt zieh, dann zieh aber auch und so erhöhten wir unser Tempo ein wenig“ Ich hatte mich an die Vorgabe gehalten, sie fiel irgendwann zurück. Fazit: „ Ich brauch nen Coach an der Strecke!“


Dann bei KM 5 lief Sebastian auf mich auf und wir unterhielten uns ein wenig. Nebenbei habe ich 2 Eintrachtler (Frankfurt) mit dem Gesang „Schwarz-Weiß wie Schnee das ist die SGE“ begrüßt. Die Zuschauer am Rand haben doch gut gelacht. Das Team vom Verpflegungsstand schaute etwas merkwürdig als ich Kuchen forderte. Bei KM 7 machte Sebastian dann etwas Tempo und ich lies ihn ziehen. Dafür aber erblickte ich Sascha am Horizont (ok 300 m entfernt) wie er gerade ins Dixie-Klo abbog. Kurz vor dem Häuschen rief ich“HEY St.Pauli ! Rauskommen!“ Dabei klatschte ich mit der flachen Hand gegen das Plastikhäuschen „BONG!“ Von drinnen kam ein lachendes „Du Arsch“


Wir sind dann gemeinsam die letzten KM gelaufen. An der Binnenalster haben wir für den Fotografen gemeinsam die Welle gemacht.
Ebenso mit den Mädels am Erdingerbogen. 
Kurz vor Ziel noch eine weitere Welle (inkl. Runterzählen) mit dem St.Pauli Support – Mick ! (Der Rest natürlich auch) Du machst das immer wieder großartig – Danke!  Und schwuppdiwupp war das Ziel da. Die letzten KM wurde das Tempo etwas angezogen und so wurden die extrem langsamen Zeiten der ersten 3 KM kompensiert. Letztendlich 5:40 pro KM – Nicht gut aber den Umständen entsprechend auch nicht soooo schlecht. Gesamtzeit 2:51:13 – Ich denke die 2:45 könnte ich in HH auch mal knacken. Vielleicht setze ich meinen Fokus ja 2016 entsprechend – Wir werden sehen.




Nächster Halt ist der Radmarathon im Frankenwald und dann geht’s ab nach Alcudia um ein wenig zu Schwimmen, zu Radeln und zu Wandern ….



Forza

Eno


Dienstag, 9. Juli 2013

Ironman 2013



7.7.2013 Ironman Frankfurt – Mein längster Tag des Jahres


Nach dem halben Ironman in Wiesbaden 2012 gab es eine Mail in der man verbindlich einen Startplatz für den Ironman Frankfurt 2013  zugesagt bekam. OK Einbuchen und Bezahlen musste man natürlich noch. Ich hatte diese Email wirklich jeden Tag gelesen. Bis zum vorletzten Tag bevor die Anmeldefrist ablief. Jeden Tag hatte ich überlegt, ob ich diese Distanz schaffen könnte. Viele Zweifel waren dabei aber dann Stand der Entschluß fest. Ja, ich will das. Ja, ich will auf dem Römerberg einlaufen. Dieser Zieleinlauf manifestierte sich in meinem Kopf. Ich habe unzählige Male davon geträumt. Und doch war der Wettkampf wieder komplett anders. Aber davon möchte ich Euch in den folgenden Zeilen berichten.

Der Ironman begann für mich nicht mit dem 7.7.2013, sondern schon die Tage zuvor. Irgendwie war ich doch schon arg angespannt.  Mit der Wettkampfbesprechung am Freitag war das „Fieber“ aber vollkommen ausgebrochen. Apropos Fieber – Da war auch noch ein Anflug von Sommergrippe – Oder doch Aufregung. Ich wußte es nicht aber fleissig Kügelchen hatte ich zu mir genommen und die Sache in griff bekommen.  Am Samstag dann die Laufsachen gepackt und das Rad gecheckt. Alle Schrauben geprüft und dann ging es zum Check in, welchen ich ohne Probleme meisterte. Dort noch einen witzigen Engländer getroffen den ich dann wieder mit nach Frankfurt nahm. Wir haben uns sozusagen gegenseitig unsere Nervösität genommen. Ich indem ich ihm von der Strecke erzählte und er mit seiner abenteuerlichen Vorbereitung und seinen Verletzungen (Gebrochenes Genick und die Auswirkungen davon - krasser Typ !)

OK am Sonntag ging um 3:45 Uhr der Wecker und ich bin gleich aus den Federn gehüpft und habe mich mit Weißbrot, Frischkäse und Marmelade gestärkt.  Den Tagesbeutel genommen und mit dem Auto in die Stadt gefahren. Geparkt und mit einigen anderen Startern mit dem Shuttle zum See gefahren. Im Bus herrschte eine gewisse Anspannung. Kaum ein befreites Lachen. Ich denke alle Athleten waren doch schon arg konzentriert.
In der Wechselzone dann das Bike aus der Nachthülle genommen und die Reifen wieder aufgepumpt. Dann den Wechselbeutel ein letztes Mal geprüft. Wie gut das ich doch noch ein Handtuch mitgenommen hatte. Das hätte ich fast vergessen. Rene hatte ich dann auch noch kurz gesehen. Wir wollten uns unten am See treffen aber bei sovielen Menschen ist das manchmal echt schwer. Schade
Dann noch die gefühlt längste Disziplin des Tages angegangen. Das Anstehen am Dixiklo. Sehr witzig sind auch die neu eingerichteten Pissoirs für die Kerle. Sieht aus wir ne Säule mit 4 Einbuchtungen in denen man sich hinstellen konnte. Ist natürlich ziemlich offen gehalten. Und so kam es zu der schönen Situation, daß von ausserhalb des Zaunes ein Zuschauer seinen Sohn fotografierte und der halt direkt vor dem Pissoir posierte. Der Athlet am Pissoir sagte völlig trocken: „Also dabei muß ich nu wirklich nicht abgelichtet werden“ Der war so herrlich trocken der Spruch und löste die Anspannung etwas. Auf dem Weg zum Wasser noch Wolfgang, Thoralf und Oliver getroffen(3 vom EOSC) wobei die beiden Erstgenannten nächste Woche in Roth starten werden. Es war ein wunderschöner Sonnenaufgang am See (das habe ich allerdings erst später im Fernsehen bemerkt)  Dann ab ins Wasser – 5 Minuten bis zum Start waren es noch. Wo sollte ich mich bloß hinstellen ?  OK – rechts eingeordnet und schon ging es los. Nach ca. 200 m das erste richtige Gedränge, da wir um das Podest von welchem der Startschuss abgefeuert wurde ne kurze Kurve nehmen mussten und hier 2 Strömungen von Startern zusammentrafen. Danach ging es bis zur ersten großen Boje erstaunlich ruhig zu. Doch dort gab es dann nen Stau und nach ein paar Zügen Brust bzw. Hundegepaddel  ging es mal kurz gut zur Sache. Jeder wollte seine Position behaupten und nicht einer machte Platz. Wenn man ein durchschnittlicher Schwimmer ist, dann schwimmt man halt im Gedränge :-) 
Dem hinter mir hatte ich durch Beinschlag dann doch mal zu verstehen gegeben, daß es nicht so toll ist, wenn er mir immer auf die Waden schlägt. Ansonsten hatte ich versucht mich weiter herauszuhalten und mir jemanden gesucht der mein Tempo schwamm und an den ich mich ranhängen konnte. Und auf meine Atmung (meine große Schwachstelle) hatte ich geachtet. Dann der Landgang und schon waren wir auf den letzten 1,7 Schwimmkilometern. Auch hier hatte ich eine prima Orientierung gehabt und hatte keine weiten Bögen um die Bojen gemacht. Auf dem zweiten Teilabschnitt gab es zwar das ein oder andere Gedränge aber letztendlich fand ich es OK. Ich hatte ja auch das knallharte Training beim EOSC überlebt   (Gell Wolfgang und Thoralf?) Ich sag nur – Wettkampfschwimmen auf einer Bahn mit ca. 20 Leuten ! 
Dann raus aus dem Wasser und hoch zur Wechselzone. Irgendwie war ich ziemlich relaxed. Ab zum Radeln hieß es nun. 1:14:52 so die offizielle Schwimmzeit. Ich bin nie vorher die komplette Distanz geschwommen und von daher bin ich sehr zufrieden. Mein Dank an dieser Stelle an die „weltbeste Trainerin vom EOSC!“ Danke – Das Training hat mich hier wirklich schon weitergebracht- Da geht aber auch noch was
Raus aus der Wechselzone und hier gleich wieder die Anfeuerungsrufe der EOSCler (Danke)

Red Turtle geschnappt und dann gleich auf dem Weg nach FFM das Tempo bewußt rausgelassen. 30 und 30+ stand auf dem Tacho. Wird ja noch lang genug so mein Gedanke. Toll war, daß ich diesmal kein Problem mit dem Magen&Darmtrakt hatte bzw. nichts was mich beeinträchtigt hätte. Also auf dem Weg nach FFM einen Riegel eingeschoben. Herrjeh war das voll auf der Radstrecke. In einem Pulk fuhr dann auch gleich ein Referee mit dem Motorrad auf. Wir hatten ein kurzes Schwätzchen nach dem Motto“ Ich würde ja gerne Abstand halten aber auf der engen Straße bei so vielen Teilnehmern ist mir das Unmöglich“ Hat er auch bestätigt. Als Windschattenfahrzeug wollten die 2 dann aber nicht für mich herhalten. Dann das erste Mal den Hügel in Bergen Enkheim hoch. Ging erstaunlich einfach. Dann war ich auch schon in Hochstadt auf dem berüchtigten Kopfsteinplaster auch „The Hell“ genannt und ich hörte nur ein „KLATSCH“ Scheiße ! Das war mein Flaschenhalter der da auf die Straße gefallen war. Bei näherer Betrachtung stellte ich fest, daß sich nicht die Schraube der Halterung gelöst hatte, sondern das das komplette Teil abgerissen war. Nun stand ich da mit meiner Werkzeutflasche und dem Ersatzreifen und wußte nicht wohin damit. OK – Ich hatte Klebeband dabei aber das war doch ne Spur zu klein. Die Zuschauer dort waren so der Hammer und so wurde kurzerhand Panzertape organisiert. So hatte ich dann die Flasche und den Schlauch einfach am Auflieger befestigt. Aerodynamisch nicht perfekt aber besser als ohne auf den Rest der Strecke zu gehen. Zum Glück hatte ich den anderen Flaschenhalter nicht abgemacht und so fiel mir der Satz ein, welchen ich noch am Morgen gelesen hatte. „Wenn Plan A nicht funktioniert, dann gibt es noch 25 andere Buchstaben.“ Vielleicht war es auch ganz gut so, denn so hatte ich ganz bewußt auf meine Flüssigkeitszufuhr geachtet. Also noch mehr als ich ohnehin schon vorhatte.  Es war nämlich schon ordentlich warm auf der Strecke. Dann über Ilbenstadt (Wo ich vom Kommentator) persönlich angefeuert wurde (jaja – Vitamin B) ab nach Friedberg und dann via Heartbreakhill nach FFM. War das mal geil in Bad Vilbel. Der Hügel war nicht so das Problem. Es war so gigantisch da hochzukurbeln. Überall die Menschen und diese Enge. Ich hatte Gänsehaut .Gänsehaut pur!  Und dann sprang auch noch Volker auf die Strecke und pushte einen. Soooo geil !  Dazu noch ein lockerer Schwatz mit den Mitstreitern der irgendwie so ging. „Hey Jungs – jetzt geht es bergab und ich habe gehört die Runde 2 wird leichter“ Antwort : „Also den Hügel hier werde ich in Runde 2 rückwärts hochfahren…“ Plus ein paar weitere Sprüche in die Richtung. Ich gebe zu – mein Hintern schmerzte an dieser Stelle schon ein wenig. Ich denke hier muß ich noch was ändern. Ab KM 100 war der Druck dann aber weg (Vielleicht war das der Zeitpunkt an dem ich eh nix mehr gemerkt habe) In Runde  2 mußte ich 2 x Stoppen. Einmal wegen eines kleinen Bedürfnisses und einmal wegen eingeschlafener Zehen rechts. Das war sauunangenehm und tat ordendlich weh.Auch hier ist noch Luft nach oben.  Lustig fand ich an der Strecke die Hausparty bei der Volksmusik gespielt wurde. Da hatte ich gerade ein Mädel aus Südafrika überholt als Musik ala „Er gehört zu mir“ erklang. Sie hatte ein wenig verwirrt geschaut und ich gab nur ein oh mein Gott von mir. Ich weiß aber nicht mehr ob es die Musik oder doch die Tanzperformance der Dorfschönheit in der Hofeinfahrt war. Toll sind auch die beiden fetten Taxiwerbungen in Friedberg. Das braucht man in dem Moment echt nicht. Ich hatte auf der 2 Runde kopftechnisch bei KM 130-140 einen kleinen Tiefpunkt gehabt. Ich schaltete langsam aber sicher die Gänge immer höher (also leichter) und wunderte mich das ich ja jetzt eigentlich nicht mehr viele Gänge hätte die die Sache leichter machen. Bis mir dann nach guten 15 KM auffiel, daß ich vorne auf dem großen Blatt fuhr Danach ging es mir wieder gut. Wohl auch weil es wieder nach „Hause“ ging. Den Heartbreakhill ohne Probleme gemeistert und dann die Abfahrt nach FFM genossen.   Fazit zum Radeln wofür ich 6.17:37 benötigte –„Ohne Panne und ohne den eingeschlafenen Fuß wäre auch Sub 6 möglich gewesen. OK ! Nächstes mal 

Es blieb also noch das Laufen – 42,195 Kilometer
Das letzte Mal das ich diese Strecke bewältigt hatte lag gut 10 Jahre zurück. Und es war keine schöne Erinnerung, sondern eine schmerzhafte. Eine sehr schmerzhafte und so war der Respekt meinerseits vor dieser Strecke so unendlich groß. Aber zuerst einmal wollten die Schuhe im Wechselzelt angezogen  und die Sonnencreme aufgelegt werden. Auf dem Monitor konnte ich gerade den Zieleinlauf des Gewinners mitverfolgen. Krass ! Ich komme vom Radeln und der ist schon fertig. Die fragen sich doch bestimmt auch warum wir Durchschnittsathleten uns so lange „quälen“  Nun gut ! Raus auf den roten Teppich und die erste Runde in Angriff genommen. Der Wechsel vom Rad zum Laufen fiel mir erstaunlich leicht. Es lief ziemlich rund. Kein Geeiere und keine Ausfallerscheinungen. Auch der Magen war noch gut dabei. Mein persönlicher Support (Kiki, Sandra, Nico und Matze) waren auch schon an der Strecke und wedelten mit dem ersten von 4 Plakaten. Man tat das gut. Die ersten 10 KM liefen aber auch wirklich gut. Langsam aber sehr sehr gut. Am anderen Ende der Laufstrecke dann wieder die EOSCler und ein paar aus einem Triaforum auch hier wieder toller Support und dann am Lindnerhotel wieder Volker und das RENE-Supportteam, welches mich auch noch anfeuerte. Ah Moment! Warum stand Rene denn da ? Meine Frage.“ schon durch?“ wurde mit ja beantwortet und ich lief einfach weiter, wo gleich das nächste Highlight wartete. Melanie John (auch als Fototante bekannt) mit Ihrer Kamera bewaffnet. Was ne tolle Ecke und mein Erstes von 4 farbigen Bändern leuchtete auch schon an meinem Handgelenk (pro Runde gibt es eines in tollen leuchtenden Farben) Und dann wieder an der Wechselzone 2 vorbei  hinter der der Abzweig zum Römerberg ist. Einige vor mir durften schon abbiegen. Mensch Eno noch 3 Runden ein Gedanke.Dann war da wieder der persönliche Support mit dem Highlightschild des Tages (Siehe Photo)

 – Hierzu nur mein Spruch das ich das natürlich gerne in Anspruch nehmen würde. Allerdings nur wenn „Alle 3 Mädels “ mitmachen würden. Das sorgte für leichte Erheiterung bei den anderen Zuschauern und einer sagte nur „Das will ich sehen“ – Andere (so habe ich gehört) hatten sich spontan angeboten einzuspringen. (kann ich schon verstehen !) 
Weiter ging es. Ich hatte mir inzwischen angewöhnt an jeder Verpflegungsstelle zu gehen und alles in mich hineinzuschütten was geht. Wasser, Iso, wieder Wasser, ab und an ein Gel, Eiswürfel und zum Abschluß 2 Schwämme. Die habe ich natürlich nicht in mich hineingeschüttet, sondern diese einfach nur zum Abkühlen benutzt. Das tat so gut. Es war ja wirklich warm an diesem Tage. Kaum eine Wolke und irgendwas bei knapp unter 30 Grad. Auch ab und an ein Eiswürfel in der Laufhose sorgte auch  für eine gewisse Abkühlung. Nicht das ich es in diesem Moment nötig gehabt hätte.  Die Strecke in Richtung Offenbach kam mir nun so unglaublich lang vor und ich war so froh, daß dort das ein oder andere bekannte Gesicht stand. Bändchen Nr. 2 prangte dann an meinem Handgelenk und ich war platt. Körperlich und auch kopfmäßig. Die 3 Runde läufst Du noch und die allerletzte machst Du dann Walking. Solche und andere Gedanken spulten sich in meinem Kopf ab. Genauso wie mein Zieleinlauf. Wie wird DEIN Zieleinlauf aussehen ? Ich versuchte mich kopfmäßig komplett abzuschiessen. Irgendwie ganz weit weg zu sein und das Körperliche einfach zu vergessen. Es gelang mir nur leider nicht.  Irgendwann kam wieder die WZ 2 in Sicht und die Hälfte war gepackt. Jetzt wurde es richtig hart im Kopf. (Auch wenn es auf dem Bild nicht so aussieht) 


All das Training, all die Stunden – Hier und jetzt war doch der Tag an dem es galt die Ernte einzufahren. DNF is no Option so ein Plakat und auch Sprüche wie „Alles freiwillig“ und „Umdrehen ist jetzt auch nicht mehr sinnvoll“ lassen einen dann doch noch Schmunzeln Ja, daß ging noch und so versuchte ich weiter positive Gedanken zu streuen und feuerte auch einige Mitläufer ein wenig an. Ja, da waren einige dabei denen ging es weit schlechter als mir. 
Copyright by Melanie John

In Runde 3 legte ich dann meine erste Laufpause ein und ging ein Stück.(oder war es doch schon eher ?) Ich hatte Zwischendurch auch mitbekommen, daß Rene ausgestiegen war. Er war von einer Grippe noch arg geschwächt gewesen und zog dann rechtzeitig die Notbremse. Was für eine sinnvolle Entscheidung. Viel Arbeit wurde durch eine Woche krank sein vernichtet aber es hilft einem nicht sich hier durchzuquälen, wenn der Körper einfach nicht mehr kann und will. Ich habe Megarespekt vor dieser Entscheidung.  –> Erhol Dich gut im Urlaub.
Ich hatte mich dann weiter von Verpflegungsstelle zu Verpflegungsstelle geschleppt. Bei KM 25 bin ich am Hohlbeinsteg dann auf Cola umgestiegen. Die erste kleine Belohnung des Tages. Auch Salz nahm ich ab und an zu mir. Bei der Hitze war das Ernährungsthema wirklich eines der Wichtigsten. Ich war so dankbar für all den Support der Zuschauer und ganz besonders von meinem persönlichem Supportteam – DANKE DANKE DANKE ! Kurz vor der WZ 2 sprang auf einmal Ana am Rand herum und feuerte mich an. Ana stand auch schon oben an der Radstrecke in Bad Vilbel. Überraschung gelungen, der Kopf war wieder für ein paar Minuten abgelenkt.Auch ein großes Dankeschön an Dich. Nach der WZ und dem Abzweig war mir klar. ENO ! Noch eine Runde – Heilige Scheiße!– Du packst das! Geil geil geil und mit nem Megagrinsen lief ich weiter und machte sogar bei den Samba-Rhytmen kurz vorm Baseler Platz noch entsprechende Tanzschritte, welche von einigen Zuschauern mit Anfeuerungsrufen und Applaus bedacht wurden. (Ich für Tanzschritte mit Applaus bedacht – Wenn das mal mein alter Tanzlehrer lesen würde)  Dann aber 2 KM später böse Schmerzen in der Hüfte. Das Gefühl kannte ich schon Davor hatte ich unterbewußt Angst gehabt. Ich war froh das es erst jetzt aufkam. OK! Die Euphorie war so schnell weg wie sie entstanden war. Ich walkte wieder. Da ich wußte wo mein Support stand bin ich natürlich ein paar Meter vorher wieder angetrabt. So eine Blöße wollte man sich ja doch nicht geben. Dank des Livetickers hatten die aber alles mitbekommen, was ich so auf der Strecke machte (Also lauftechnisch) Vor mir tauchte dann jemand auf, der komplett das gleiche Dress wie ich anhatte. OK er hatte keine orangefarbene Kappe aber Oberteil, Hose und Calfs waren genau gleich. Mein Statement zu diesem scheußlichen Outfit mußte ich zwar noch einmal in Englisch wiederholen aber dann schauten wir 2 uns an und an uns herab und mußten doch ein wenig Lachen.Kurz abgeklatscht – Glück gewünscht und weiter ging es. Das ersehnte grüne Bändchen prangte nun an meinem Handgelenk und noch ca. 5,5 KM trennten mich vom Römerberg. Doch die Schmerzen wurden immer schlimmer. Noch mal gewalkt und gedehnt – 800 Meter gelaufen und wieder gewalkt. Mir hat das Gehen nicht viel ausgemacht. Viele Sagen – Hör nicht auf zu Laufen. Für mich war dies kein Problem. Warum ich das hier so ausführlich Schreibe ! Ich versuche Euch irgendwie ein Bild davon zu geben, wie sich das anfühlt. Vor dem Wettkampf ist die Strecke auf dem Papier so unendlich lang und während man diese 226 KM abspult fühlen die sich komplett anders an. Klar sind es immer noch 226 KM aber der Wille und das Wissen diese zu bezwingen läßt es zu das man diese Strecke in einem anderen Licht sieht. Komplett verrückt !
Noch 1,5 Kilometer und ich legte die letzte kleine Wanderrunde ein. Die Brücke hoch und dann hast Du es geschafft so der Gedanke. Und dann war sie wieder da. Die Euphorie, die Zuversicht , die Freude. An der WZ2 vorbei, noch einem anderen Athleten alles Gute für seine letzte Runde gewünscht und dann abgebogen zum Römerberg. Mein Supportclub war natürlich auch wieder da und klatsche mich ab und dann die ganzen Zuschauer. Ich war da ! Der Ort der mir in meinen Träumen mehr als einmal erschien. 
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226 Stunden Training für 226 Kilometer d.h. pro KM eine Stunde Training ! (Komischer Zufall aber so steht es in meinem Trainingsbuch geschrieben!) Und doch war ich nicht total befreit. Emotional war ich bei meinem ersten Marathon total fertig und verdrückte ein paar Tränen 
Doch am 7.7.2013 auf dem Römer war es mehr.Eine Bestätigung für mich selbst. Für meinen Willen und mein Können. Für all die Stunden die ich dafür gearbeitet hatte. Die Belohnung für meinen längsten Tag 2013. Es fühlt sich einfach nur grandios an.



YES ENO ! YOU ARE AN IRONMAN !

Heute 2 Tage danach ist das Grinsen noch immer im Gesicht. Ich weiß das ich noch nicht an meinem Limit bin und ich weiß, daß dies bestimmt nicht meine letzte Langdistanz gewesen sein wird. Ob ich mir das 2014 antu weiß ich aber wirklich noch nicht. Wir werden sehen. 
Ach ja - Mein Hintern ist weg und irgendwie bin ich etwas hagerer geworden aber mir geht es gut und auch die Muskeln haben die Strapazen erstaunlich gut weggesteckt.  
Danke an DAS Supportteam und alle Freunde und Bekannte Dich mich angefeuert und nach vorne getrieben haben. Großartig. Danke auch an die ganzen Helfer - ganz großer Sport !

Wenn Euch der Bericht gefallen hat und Ihr weitere lesen wollt, so würde ich mich hier über eine kleine Spende freuen  http://www.chariteam-muenchen.de/spendenaktionen/?rennberichte-2013  

Ein großer Dank auch noch einmal an Melanie John für diese großartigen Photos - 
Check out auf Fototante.de  !!!  Weitere Bilder siehe unter
Fototante.de - Bilder vom Ironman 2013