7.7.2013 Ironman Frankfurt – Mein längster Tag des Jahres
Nach dem halben Ironman in Wiesbaden 2012 gab es eine Mail
in der man verbindlich einen Startplatz für den Ironman Frankfurt 2013 zugesagt bekam. OK Einbuchen und Bezahlen
musste man natürlich noch. Ich hatte diese Email wirklich jeden Tag gelesen.
Bis zum vorletzten Tag bevor die Anmeldefrist ablief. Jeden Tag hatte ich
überlegt, ob ich diese Distanz schaffen könnte. Viele Zweifel waren dabei aber
dann Stand der Entschluß fest. Ja, ich will das. Ja, ich will auf dem Römerberg
einlaufen. Dieser Zieleinlauf manifestierte sich in meinem Kopf. Ich habe
unzählige Male davon geträumt. Und doch war der Wettkampf wieder komplett
anders. Aber davon möchte ich Euch in den folgenden Zeilen berichten.
Der Ironman begann für mich nicht mit dem 7.7.2013, sondern
schon die Tage zuvor. Irgendwie war ich doch schon arg angespannt. Mit der Wettkampfbesprechung am Freitag war
das „Fieber“ aber vollkommen ausgebrochen. Apropos Fieber – Da war auch noch
ein Anflug von Sommergrippe – Oder doch Aufregung. Ich wußte es nicht aber
fleissig Kügelchen hatte ich zu mir genommen und die Sache in griff bekommen. Am Samstag dann die
Laufsachen gepackt und das Rad gecheckt. Alle Schrauben geprüft und dann ging
es zum Check in, welchen ich ohne Probleme meisterte. Dort noch einen witzigen
Engländer getroffen den ich dann wieder mit nach Frankfurt nahm. Wir haben uns
sozusagen gegenseitig unsere Nervösität genommen. Ich indem ich ihm von der
Strecke erzählte und er mit seiner abenteuerlichen Vorbereitung und seinen
Verletzungen (Gebrochenes Genick und die Auswirkungen davon - krasser Typ !)
OK am Sonntag ging um 3:45 Uhr der Wecker und ich bin gleich
aus den Federn gehüpft und habe mich mit Weißbrot, Frischkäse und Marmelade
gestärkt. Den Tagesbeutel genommen und
mit dem Auto in die Stadt gefahren. Geparkt und mit einigen anderen Startern
mit dem Shuttle zum See gefahren. Im Bus herrschte eine gewisse Anspannung.
Kaum ein befreites Lachen. Ich denke alle Athleten waren doch schon arg
konzentriert.
In der Wechselzone dann das Bike aus der Nachthülle genommen
und die Reifen wieder aufgepumpt. Dann den Wechselbeutel ein letztes Mal
geprüft. Wie gut das ich doch noch ein Handtuch mitgenommen hatte. Das hätte ich fast vergessen. Rene hatte
ich dann auch noch kurz gesehen. Wir wollten uns unten am See treffen aber bei
sovielen Menschen ist das manchmal echt schwer. Schade
Dann noch die gefühlt längste Disziplin des Tages
angegangen. Das Anstehen am Dixiklo. Sehr witzig sind auch die neu
eingerichteten Pissoirs für die Kerle. Sieht aus wir ne Säule mit 4
Einbuchtungen in denen man sich hinstellen konnte. Ist natürlich ziemlich offen
gehalten. Und so kam es zu der schönen Situation, daß von ausserhalb des Zaunes
ein Zuschauer seinen Sohn fotografierte und der halt direkt vor dem Pissoir posierte.
Der Athlet am Pissoir sagte völlig trocken: „Also dabei muß ich nu wirklich
nicht abgelichtet werden“ Der war so herrlich trocken der Spruch und löste die
Anspannung etwas. Auf dem Weg zum Wasser noch Wolfgang, Thoralf und Oliver
getroffen(3 vom EOSC) wobei die beiden Erstgenannten nächste Woche in Roth
starten werden. Es war ein wunderschöner Sonnenaufgang am See (das habe ich allerdings erst später im Fernsehen bemerkt) Dann ab ins Wasser – 5 Minuten bis zum Start waren es noch. Wo
sollte ich mich bloß hinstellen ? OK – rechts eingeordnet und schon ging es los. Nach
ca. 200 m das erste richtige Gedränge, da wir um das Podest von welchem der
Startschuss abgefeuert wurde ne kurze Kurve nehmen mussten und hier 2
Strömungen von Startern zusammentrafen. Danach ging es bis zur ersten großen Boje
erstaunlich ruhig zu. Doch dort gab es dann nen Stau und nach ein paar Zügen
Brust bzw. Hundegepaddel ging es mal
kurz gut zur Sache. Jeder wollte seine Position behaupten und nicht einer
machte Platz. Wenn man ein durchschnittlicher Schwimmer ist, dann schwimmt man halt im Gedränge :-)
Dem hinter mir hatte ich durch Beinschlag
dann doch mal zu verstehen gegeben, daß es nicht so toll ist, wenn er mir immer
auf die Waden schlägt. Ansonsten hatte ich versucht mich weiter herauszuhalten
und mir jemanden gesucht der mein Tempo schwamm und an den ich mich ranhängen
konnte. Und auf meine Atmung (meine große Schwachstelle) hatte ich geachtet.
Dann der Landgang und schon waren wir auf den letzten 1,7 Schwimmkilometern.
Auch hier hatte ich eine prima Orientierung gehabt und hatte keine weiten Bögen
um die Bojen gemacht. Auf dem zweiten Teilabschnitt gab es zwar das ein oder andere Gedränge aber
letztendlich fand ich es OK. Ich hatte ja auch das knallharte Training beim EOSC
überlebt (Gell Wolfgang und Thoralf?) Ich sag nur –
Wettkampfschwimmen auf einer Bahn mit ca. 20 Leuten !
Dann raus aus dem Wasser
und hoch zur Wechselzone. Irgendwie war ich ziemlich relaxed. Ab zum Radeln
hieß es nun. 1:14:52 so die offizielle Schwimmzeit. Ich bin nie vorher die
komplette Distanz geschwommen und von daher bin ich sehr zufrieden. Mein Dank
an dieser Stelle an die „weltbeste Trainerin vom EOSC!“ Danke – Das Training hat
mich hier wirklich schon weitergebracht- Da geht aber auch noch was
Raus aus der Wechselzone und hier gleich wieder die
Anfeuerungsrufe der EOSCler (Danke)
Red Turtle geschnappt und dann gleich auf dem Weg nach FFM das Tempo
bewußt rausgelassen. 30 und 30+ stand auf dem Tacho. Wird ja noch lang genug so
mein Gedanke. Toll war, daß ich diesmal kein Problem mit dem
Magen&Darmtrakt hatte bzw. nichts was mich beeinträchtigt hätte. Also auf
dem Weg nach FFM einen Riegel eingeschoben. Herrjeh war das voll auf der
Radstrecke. In einem Pulk fuhr dann auch gleich ein Referee mit dem Motorrad
auf. Wir hatten ein kurzes Schwätzchen nach dem Motto“ Ich würde ja gerne
Abstand halten aber auf der engen Straße bei so vielen Teilnehmern ist mir das
Unmöglich“ Hat er auch bestätigt. Als Windschattenfahrzeug wollten die 2 dann
aber nicht für mich herhalten. Dann das erste Mal den Hügel in Bergen Enkheim
hoch. Ging erstaunlich einfach. Dann war ich auch schon in Hochstadt auf dem
berüchtigten Kopfsteinplaster auch „The Hell“ genannt und ich hörte nur ein
„KLATSCH“ Scheiße ! Das war mein Flaschenhalter der da auf die Straße gefallen
war. Bei näherer Betrachtung stellte ich fest, daß sich nicht die Schraube der Halterung gelöst hatte, sondern das das komplette Teil abgerissen war. Nun
stand ich da mit meiner Werkzeutflasche und dem Ersatzreifen und wußte nicht
wohin damit. OK – Ich hatte Klebeband dabei aber das war doch ne Spur zu klein.
Die Zuschauer dort waren so der Hammer und so wurde kurzerhand Panzertape
organisiert. So hatte ich dann die Flasche und den Schlauch einfach am
Auflieger befestigt. Aerodynamisch nicht perfekt aber besser als ohne auf den
Rest der Strecke zu gehen. Zum Glück hatte ich den anderen Flaschenhalter nicht
abgemacht und so fiel mir der Satz ein, welchen ich noch am Morgen gelesen
hatte. „Wenn Plan A nicht funktioniert, dann gibt es noch 25 andere
Buchstaben.“ Vielleicht war es auch ganz gut so, denn so hatte ich ganz bewußt
auf meine Flüssigkeitszufuhr geachtet. Also noch mehr als ich ohnehin schon
vorhatte. Es war nämlich schon ordentlich
warm auf der Strecke. Dann über Ilbenstadt (Wo ich vom Kommentator) persönlich
angefeuert wurde (jaja – Vitamin B) ab nach Friedberg und dann via Heartbreakhill
nach FFM. War das mal geil in Bad Vilbel. Der Hügel war nicht so das Problem.
Es war so gigantisch da hochzukurbeln. Überall die Menschen und diese Enge. Ich
hatte Gänsehaut .Gänsehaut pur! Und dann
sprang auch noch Volker auf die Strecke und pushte einen. Soooo geil ! Dazu noch ein lockerer Schwatz mit den
Mitstreitern der irgendwie so ging. „Hey Jungs – jetzt geht es bergab und ich
habe gehört die Runde 2 wird leichter“ Antwort : „Also den Hügel hier werde ich
in Runde 2 rückwärts hochfahren…“ Plus ein paar weitere Sprüche in die
Richtung. Ich gebe zu – mein Hintern schmerzte an dieser Stelle schon ein
wenig. Ich denke hier muß ich noch was ändern. Ab KM 100 war der Druck dann
aber weg (Vielleicht war das der Zeitpunkt an dem ich eh nix mehr gemerkt habe) In
Runde 2 mußte ich 2 x Stoppen. Einmal
wegen eines kleinen Bedürfnisses und einmal wegen eingeschlafener Zehen rechts.
Das war sauunangenehm und tat ordendlich weh.Auch hier ist noch Luft nach oben.
Lustig fand ich an der Strecke die
Hausparty bei der Volksmusik gespielt wurde. Da hatte ich gerade ein Mädel aus
Südafrika überholt als Musik ala „Er gehört zu mir“ erklang. Sie hatte ein
wenig verwirrt geschaut und ich gab nur ein oh mein Gott von mir. Ich weiß aber
nicht mehr ob es die Musik oder doch die Tanzperformance der Dorfschönheit in
der Hofeinfahrt war. Toll sind auch die beiden fetten Taxiwerbungen in
Friedberg. Das braucht man in dem Moment echt nicht. Ich hatte auf der 2 Runde
kopftechnisch bei KM 130-140 einen kleinen Tiefpunkt gehabt. Ich schaltete
langsam aber sicher die Gänge immer höher (also leichter) und wunderte mich das
ich ja jetzt eigentlich nicht mehr viele Gänge hätte die die Sache leichter
machen. Bis mir dann nach guten 15 KM auffiel, daß ich vorne auf dem großen
Blatt fuhr Danach ging es mir wieder gut. Wohl auch weil es wieder nach „Hause“
ging. Den Heartbreakhill ohne Probleme gemeistert und dann die Abfahrt nach FFM
genossen. Fazit zum Radeln wofür ich
6.17:37 benötigte –„Ohne Panne und ohne den eingeschlafenen Fuß wäre auch Sub 6
möglich gewesen. OK ! Nächstes mal
Es blieb also noch das Laufen – 42,195 Kilometer
Das letzte Mal das ich diese Strecke bewältigt hatte lag gut
10 Jahre zurück. Und es war keine schöne Erinnerung, sondern eine schmerzhafte.
Eine sehr schmerzhafte und so war der Respekt meinerseits vor dieser Strecke so
unendlich groß. Aber zuerst einmal wollten die Schuhe im Wechselzelt
angezogen und die Sonnencreme aufgelegt
werden. Auf dem Monitor konnte ich gerade den Zieleinlauf des Gewinners
mitverfolgen. Krass ! Ich komme vom Radeln und der ist schon fertig. Die fragen
sich doch bestimmt auch warum wir Durchschnittsathleten uns so lange
„quälen“ Nun gut ! Raus auf den roten
Teppich und die erste Runde in Angriff genommen. Der Wechsel vom Rad zum Laufen
fiel mir erstaunlich leicht. Es lief ziemlich rund. Kein Geeiere und keine
Ausfallerscheinungen. Auch der Magen war noch gut dabei. Mein persönlicher
Support (Kiki, Sandra, Nico und Matze) waren auch schon an der Strecke und
wedelten mit dem ersten von 4 Plakaten. Man tat das gut. Die ersten 10 KM
liefen aber auch wirklich gut. Langsam aber sehr sehr gut. Am anderen Ende der
Laufstrecke dann wieder die EOSCler und ein paar aus einem Triaforum auch hier
wieder toller Support und dann am Lindnerhotel wieder Volker und das
RENE-Supportteam, welches mich auch noch anfeuerte. Ah Moment! Warum stand Rene
denn da ? Meine Frage.“ schon durch?“ wurde mit ja beantwortet und ich lief
einfach weiter, wo gleich das nächste Highlight wartete. Melanie John (auch als
Fototante bekannt) mit Ihrer Kamera bewaffnet. Was ne tolle Ecke und mein
Erstes von 4 farbigen Bändern leuchtete auch schon an meinem Handgelenk (pro
Runde gibt es eines in tollen leuchtenden Farben) Und dann wieder an der Wechselzone
2 vorbei hinter der der Abzweig zum Römerberg ist. Einige vor mir durften
schon abbiegen. Mensch Eno noch 3 Runden ein Gedanke.Dann war da wieder der
persönliche Support mit dem Highlightschild des Tages (Siehe Photo)
– Hierzu
nur mein Spruch das ich das natürlich gerne in Anspruch nehmen würde.
Allerdings nur wenn „Alle 3 Mädels “ mitmachen würden. Das sorgte für leichte
Erheiterung bei den anderen Zuschauern und einer sagte nur „Das will ich sehen“
– Andere (so habe ich gehört) hatten sich spontan angeboten einzuspringen.
(kann ich schon verstehen !)
Weiter ging es. Ich hatte mir inzwischen angewöhnt
an jeder Verpflegungsstelle zu gehen und alles in mich hineinzuschütten was
geht. Wasser, Iso, wieder Wasser, ab und an ein Gel, Eiswürfel und zum Abschluß
2 Schwämme. Die habe ich natürlich nicht in mich hineingeschüttet, sondern
diese einfach nur zum Abkühlen benutzt. Das tat so gut. Es war ja wirklich warm an diesem Tage. Kaum eine Wolke und irgendwas bei knapp unter 30 Grad. Auch ab und an ein
Eiswürfel in der Laufhose sorgte auch für eine gewisse Abkühlung. Nicht das ich es in
diesem Moment nötig gehabt hätte. Die
Strecke in Richtung Offenbach kam mir nun so unglaublich lang vor und ich war so
froh, daß dort das ein oder andere bekannte Gesicht stand. Bändchen Nr. 2
prangte dann an meinem Handgelenk und ich war platt. Körperlich und auch
kopfmäßig. Die 3 Runde läufst Du noch und die allerletzte machst Du dann
Walking. Solche und andere Gedanken spulten sich in meinem Kopf ab. Genauso wie
mein Zieleinlauf. Wie wird DEIN Zieleinlauf aussehen ? Ich versuchte mich
kopfmäßig komplett abzuschiessen. Irgendwie ganz weit weg zu sein und das Körperliche einfach zu vergessen. Es gelang mir nur leider nicht. Irgendwann kam wieder die WZ 2 in Sicht und
die Hälfte war gepackt. Jetzt wurde es richtig hart im Kopf. (Auch wenn es auf dem Bild nicht so aussieht)
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All das Training,
all die Stunden – Hier und jetzt war doch der Tag an dem es galt die Ernte
einzufahren. DNF is no Option so ein Plakat und auch Sprüche wie „Alles
freiwillig“ und „Umdrehen ist jetzt auch nicht mehr sinnvoll“ lassen einen dann
doch noch Schmunzeln Ja, daß ging noch und so versuchte ich weiter positive Gedanken
zu streuen und feuerte auch einige Mitläufer ein wenig an. Ja, da waren einige dabei
denen ging es weit schlechter als mir.
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Copyright by Melanie John |
In Runde 3 legte ich dann meine erste
Laufpause ein und ging ein Stück.(oder war es doch schon eher ?) Ich hatte
Zwischendurch auch mitbekommen, daß Rene ausgestiegen war. Er war von einer
Grippe noch arg geschwächt gewesen und zog dann rechtzeitig die Notbremse. Was für eine
sinnvolle Entscheidung. Viel Arbeit wurde durch eine Woche krank sein
vernichtet aber es hilft einem nicht sich hier durchzuquälen, wenn der Körper
einfach nicht mehr kann und will. Ich habe Megarespekt vor dieser
Entscheidung. –> Erhol Dich gut im
Urlaub.
Ich hatte mich dann weiter von Verpflegungsstelle zu
Verpflegungsstelle geschleppt. Bei KM 25 bin ich am Hohlbeinsteg dann auf Cola
umgestiegen. Die erste kleine Belohnung des Tages. Auch Salz nahm ich ab und an
zu mir. Bei der Hitze war das Ernährungsthema wirklich eines der Wichtigsten.
Ich war so dankbar für all den Support der Zuschauer und ganz besonders von
meinem persönlichem Supportteam – DANKE DANKE DANKE ! Kurz vor der WZ 2 sprang
auf einmal Ana am Rand herum und feuerte mich an. Ana stand auch schon oben an
der Radstrecke in Bad Vilbel.
Überraschung gelungen, der Kopf war wieder für ein paar Minuten
abgelenkt.Auch ein großes Dankeschön an Dich. Nach der WZ und dem Abzweig war mir klar. ENO
! Noch eine Runde – Heilige Scheiße!– Du packst das! Geil geil geil und mit nem
Megagrinsen lief ich weiter und machte sogar bei den Samba-Rhytmen kurz vorm
Baseler Platz noch entsprechende Tanzschritte, welche von einigen Zuschauern
mit Anfeuerungsrufen und Applaus bedacht wurden. (Ich für Tanzschritte mit
Applaus bedacht – Wenn das mal mein alter Tanzlehrer lesen würde) Dann aber 2 KM später böse Schmerzen in der
Hüfte. Das Gefühl kannte ich schon Davor hatte ich unterbewußt Angst gehabt.
Ich war froh das es erst jetzt aufkam. OK! Die Euphorie war so schnell weg wie
sie entstanden war. Ich walkte wieder. Da ich wußte wo mein Support stand bin
ich natürlich ein paar Meter vorher wieder angetrabt. So eine Blöße wollte man
sich ja doch nicht geben. Dank des Livetickers hatten die aber alles
mitbekommen, was ich so auf der Strecke machte (Also lauftechnisch) Vor mir
tauchte dann jemand auf, der komplett das gleiche Dress wie ich anhatte. OK er
hatte keine orangefarbene Kappe aber Oberteil, Hose und Calfs waren genau
gleich. Mein Statement zu diesem scheußlichen Outfit mußte ich zwar noch einmal
in Englisch wiederholen aber dann schauten wir 2 uns an und an uns herab und
mußten doch ein wenig Lachen.Kurz abgeklatscht – Glück gewünscht und weiter
ging es. Das ersehnte grüne Bändchen prangte nun an meinem Handgelenk und noch
ca. 5,5 KM trennten mich vom Römerberg. Doch die Schmerzen wurden immer
schlimmer. Noch mal gewalkt und gedehnt – 800 Meter gelaufen und wieder
gewalkt. Mir hat das Gehen nicht viel ausgemacht. Viele Sagen – Hör nicht auf
zu Laufen. Für mich war dies kein Problem. Warum ich das hier so ausführlich Schreibe
! Ich versuche Euch irgendwie ein Bild davon zu geben, wie sich das anfühlt.
Vor dem Wettkampf ist die Strecke auf dem Papier so unendlich lang und während
man diese 226 KM abspult fühlen die sich komplett anders an. Klar sind es immer
noch 226 KM aber der Wille und das Wissen diese zu bezwingen läßt es zu das man
diese Strecke in einem anderen Licht sieht. Komplett verrückt !
Noch 1,5 Kilometer und ich legte die letzte kleine
Wanderrunde ein. Die Brücke hoch und dann hast Du es geschafft so der Gedanke.
Und dann war sie wieder da. Die Euphorie, die Zuversicht , die Freude. An der
WZ2 vorbei, noch einem anderen Athleten alles Gute für seine letzte Runde
gewünscht und dann abgebogen zum Römerberg. Mein Supportclub war natürlich auch
wieder da und klatsche mich ab und dann die ganzen Zuschauer. Ich war da ! Der
Ort der mir in meinen Träumen mehr als einmal erschien.
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Copyright by Melanie John - Fototante.de |
226 Stunden Training
für 226 Kilometer d.h. pro KM eine Stunde Training ! (Komischer Zufall aber so steht es in meinem Trainingsbuch geschrieben!) Und doch war ich nicht total befreit.
Emotional war ich bei meinem ersten Marathon total fertig und verdrückte ein
paar Tränen
Doch am 7.7.2013 auf dem Römer war es mehr.Eine Bestätigung für
mich selbst. Für meinen Willen und mein Können. Für all die Stunden die ich
dafür gearbeitet hatte. Die Belohnung für meinen längsten Tag 2013. Es fühlt
sich einfach nur grandios an.
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YES ENO ! YOU ARE AN IRONMAN !
Heute 2 Tage danach ist das Grinsen noch immer im Gesicht.
Ich weiß das ich noch nicht an meinem Limit bin und ich weiß, daß dies bestimmt
nicht meine letzte Langdistanz gewesen sein wird. Ob ich mir das 2014 antu weiß
ich aber wirklich noch nicht. Wir werden sehen.
Ach ja - Mein Hintern ist weg und irgendwie bin ich etwas hagerer geworden aber mir geht es gut und auch die Muskeln haben die Strapazen erstaunlich gut weggesteckt.
Danke an DAS Supportteam und alle Freunde und Bekannte Dich mich angefeuert und nach vorne getrieben haben. Großartig. Danke auch an die ganzen Helfer - ganz großer Sport !
Wenn Euch der Bericht gefallen hat und Ihr weitere lesen
wollt, so würde ich mich hier über eine kleine Spende freuen http://www.chariteam-muenchen.de/spendenaktionen/?rennberichte-2013
Ein großer Dank auch noch einmal an Melanie John für diese großartigen Photos -
Check out auf Fototante.de !!! Weitere Bilder siehe unter
Fototante.de - Bilder vom Ironman 2013
Fototante.de - Bilder vom Ironman 2013
Großartiger Bericht und auch hier nochmal Glückwunsch zu dieser Leistung!
AntwortenLöschenGruß
Thorsten